Interwiew mit Nils Brechbühler
Nils Brechbühler ist Experte für die Transformation von Behörden, IT-Dienstleistern und Softwareunternehmen. Mit mehr als 15 Jahren Erfahrung begleitet er behördliche Organisationen in den Dimensionen Technologie, Mensch und Organisation. Als ausgebildeter Verwaltungswissenschaftlicher, Multi-Unternehmer, Dozent und Berater bringt er umfangreiche Kenntnisse in Führungs- und Beratungskompetenzen bei der Modernisierung behördlicher Organisationen ein. Auf dem KommunalCampus bietet er sein Fachwissen im Bereich Quereinstieg in die öffentliche Verwaltung an und teilt seine Erkenntnisse und Methoden, um kommunalen Einrichtungen zu helfen, sich effizient und modern zu organisieren und zu digitalisieren.
Tobias Wojtanowski: Herr Brechbühler, Sie haben an einem der am häufigsten nachgefragten Kurse auf dem Campus mitgearbeitet: Dem OnDemand Kurs zum Thema „Quereinsteig in die Verwaltung“. Mit Ihrem Hintergrund und Ihrer Erfahrung: Können Sie sich diese hohe Nachfrage erklären?
Nils Brechbühler: Ich bin erfreut über die hohe Nachfrage nach meinem Kurs „Quereinstieg in die Verwaltung“. Meine jahrelange generalistische Perspektive auf die Transformation öffentlicher Verwaltungen hat es mir ermöglicht, mein Wissen effektiv zu vermitteln. Indem ich komplexe Sachverhalte in einfacher Sprache darstelle und durch gezielte Visualisierungen ergänze, konnte ich den Kurs besonders zugänglich gestalten. Dieser Ansatz spiegelt meine Überzeugung wider, dass eine klare und verständliche Kommunikation entscheidend ist, um die facettenreichen Aspekte der Verwaltung für Quereinsteiger greifbar zu machen.
Tobias Wojtanowski: Der Fachkräftemangel ist ein großes Thema, nicht nur für die Verwaltungen, und soll sich in den nächsten Jahren weiter zuspitzen. Welche weiteren Themen sehen Sie als kritisch an, denen begegnet werden muss?
Nils Brechbühler: Die Zukunft der öffentlichen Verwaltung liegt in der intelligenten Nutzung von Künstlicher Intelligenz zum Abbau von Routineprozessen. Ebenso zentral ist der gezielte Aufbau digitaler Kompetenzen, um Transformationen nicht nur anzustoßen, sondern nachhaltig zu verankern. Der Glaube, dass E-Mail und gute Absichten ausreichen, ist naiv. Wir müssen digitale Kollaborationstools ernst nehmen und aktiv zulassen. Dabei dürfen wir uns nicht allein auf das bestehende Personal verlassen, sondern müssen externe Expertise aktiv einbinden. Lokale und regionale Berater bringen oft tiefere Einblicke und maßgeschneiderte Lösungen im Vergleich zu großen Beratungshäusern, die manchmal lediglich durch Vergaberechtsvorteile Aufträge erhalten. Ich bin ein Befürworter davon, echte Expertise zu wählen, nicht nur die, die durch bürokratische Prozesse am leichtesten verfügbar ist.
Tobias Wojtanowski: Wie können sich die Kommunen besser aufstellen? Und was kann der KommunalCampus dazu beitragen, diesen Herausforderungen zu begegnen?
Nils Brechbühler: Die eigene Transformation ist für jede Kommune essenziell und sollte nicht nur als Randaktivität gesehen werden. Wichtig ist es, das Bewusstsein bei politisch Verantwortlichen zu schärfen, damit Modernisierungsmaßnahmen ganzheitlich unterstützt werden. Interkommunale Kooperationen ermöglichen es, Prozesse zu optimieren und Ressourcen besser zu nutzen (z.B. im Bereich gemeinsamer Buchhaltungen oder Bauhöfe). Die Investition in Weiterbildung des Personals ist unumgänglich, um den Anforderungen einer zunehmend komplexen Arbeitswelt gerecht zu werden. Hier setzt der KommunalCampus an: Er bietet ein spezifisches Fortbildungsprogramm, das Kommunen befähigt, ihre Mitarbeiter gezielt zu schulen und die Verwaltung fit für die Zukunft zu machen.
Tobias Wojtanowski: Was würden Sie abschließend den Kommunen mitgeben, die einem Beitritt zum KommunalCampus noch unentschieden gegenüberstehen?
Nils Brechbühler: Den Kommunen, die mit dem Gedanken eines Beitritts zum KommunalCampus spielen, möchte ich ans Herz legen: Bildung und Kompetenzerweiterung sind entscheidend für die Zukunftsfähigkeit Ihrer Gemeinde. Auf dem KommunalCampus finden Sie Experten wie mich, die ihr fundiertes Wissen und ihre Erfahrungen teilen, um Ihre Mitarbeiter fortzubilden. Wir stehen vor der Wahl: Automatisierung oder qualitativer Stellenaufbau – beides ist keine Alternative, sondern eine Notwendigkeit. Der Campus bietet praxisorientiertes Wissen und innovative Learnings, die Ihre Verwaltung stärken und Serviceleistungen optimieren. Eine Mitgliedschaft bereitet jede Kommune darauf vor, aktuellen und zukünftigen Herausforderungen aktiv zu begegnen und sie nachhaltig zukunftssicher zu gestalten.